„Jesus Feeling“ – Mit diesem spontanen Ausdruck fasste die 14jährige Julia ihre Eindrücke vom „Young Mission“-Wochenende im vergangenen Monat zusammen.

Und man spürt deutlich, dass sie mit den Tränen zu kämpfen hat. Keine Tränen von Traurigkeit, sondern der Freude.

„Young Mission“ (YM), ist eine Initiative des Erzbistums, die sich aus dem Wunsch von WeltjugendtagsteilnehmerInnen in Rio de Janeiro entwickelt hat. An den Wochenenden treffen sich junge Leute, um über den Glauben zu sprechen, Glaubensinhalte zu lernen, Gottesdienste und Partys feiern. Auch aus unserem Pastoralen Raum nehmen von Beginn an junge Menschen daran teil.

Zurück zum „Jesus Feeling“. Was Julia damit auf den Punkt brachte, war die Atmosphäre während des Wochenendes, wo sie ein Stück weit ihrer tiefen Sehnsucht nach dem Mehr in ihrem Leben nachspüren kann. Sie wohnt im Sauerland und ist dort Messdienerin. Im Freundeskreis und Schule ist Gott, Glaube und Zweifel kein Thema, so dass sie sich jedes Mal freut, mit Anderen im geschützten Rahmen des YM zusammenzukommen und über Glaubens- und Lebensthemen zu sprechen.

„Jesus Feeling“ – Ich finde, diese zwei Worte bringen es einfach auf den Punkt.

Wie schnell ist alles selbstverständlich, was wir in den Gemeinden und Gruppen tun. Da braucht man doch nicht drüber zu sprechen, dafür geht man doch sonntags in die Kirche, oder etwa nicht?

Julia zeigt mir einmal mehr, dass eben nichts selbstverständlich ist. Denn Glaube ist Geschenk. Man wächst vielleicht hinein, wenn es in der Familie vorgelebt wird oder die Lebensumstände den Rahmen hergeben.

Spätestens, wenn sich der Horizont meines Lebens weitet, wenn die ersten Zweifel nagen und mein Umfeld nicht nur herausfordert, sondern sich abfällig über Gott und Glaube äußert, braucht es Menschen, die bereit sind, offen und ehrlich darüber ins Gespräch zu kommen.

¨ Was brauche ich dafür?

¨ Was ist notwendig, dass ich mich öffnen kann?

¨ Was braucht es, damit ich über Themen des Glaubens – und die Zweifel, die für mich dazugehören – ins Gespräch kommen kann – ja, damit ich so etwas wie die Nähe Gottes spüren kann?

¨ Ist es die Gemeinschaft im Gottesdienst an den vielfältigen Orten, die es im Nordosten gibt?

¨ Ist es die Eucharistie, die schöne Musik, das gemeinsame Singen?

¨ Sind es die Treffen der MessdienerInnen, bei den Pfadfindern, das wiederkehrende Kaffeetrinken mit guten alten Bekannten?

¨ Oder einfach Stille?

¨ Was brauche ich – um beim Thema des letzten YM-Wochenendes zu bleiben: „Persönlich Gott“? Sie und ich ganz persönlich?

„Jesus Feeling“… bleiben Sie … bleiben wir gemeinsam dran, dem nachzuspüren.

Ihr und euer Oliver „Oli“ Schütte, Vikar.