Herzlich willkommen im Jahr 2025! Ich hoffe, Sie und ihr seid alle gut in das neue Jahr gestartet und blickt hoffnungsvoll in die kommenden Monate.

In den letzten Wochen des vergangenen Jahres herrschte in meinem Bekanntenkreis wenig Hoffnung. Wir stehen kurz vor einer neuen Amtszeit von Donald Trump, die vorgezogene Bundestagswahl steht unmittelbar bevor, und klare Mehrheiten sind nicht in Sicht. Viele dringend notwendige Probleme bleiben ungelöst: Es fehlt an finanziellen Mitteln, die Steuerlast ist ungerecht verteilt, und während Arbeit stark besteuert wird, bleiben Vermögen und Kapitalerträge weitgehend verschont. Gleichzeitig erstarken die rechten Ränder weiter mit ihren menschenverachtenden Parolen. Woraus also soll man Hoffnung schöpfen?

Oft weiß auch ich nicht, worauf ich hoffen soll. Doch ich weiß, dass ich als Christ dazu aufgerufen bin, niemals aufzuhören zu hoffen! Vielleicht ist das der wichtigste Dienst, den wir dieser Gesellschaft und der Welt leisten können: weiterhin zu hoffen. Denn Glauben bedeutet, die Welt im Licht ihrer unausgeschöpften Möglichkeiten zu betrachten. Ich glaube daran, dass die Welt eine heilvolle sein kann und dass Gottes Visionen für diese Welt keine bloßen Utopien sind.

Wenn wir uns das Hoffen bewahren, erkennen wir, dass nicht Stillstand und die Zementierung der aktuellen Verhältnisse die Welt bestimmen, sondern dass immer die Möglichkeit für Wandel und Veränderung besteht.

Und selbst, wenn wir im Glauben hoffen, aber dennoch keine Lösung für die großen Probleme unserer Zeit sehen, möchte ich uns das Vertrauen von Madeleine Delbrêl ans Herz legen, die einst schrieb:

Geht in euren Tag hinaus

ohne vorgefasste Ideen,

ohne die Erwartung von Müdigkeit,

ohne Plan von Gott,

ohne Bescheidwissen über ihn,

ohne Enthusiasmus,

ohne Bibliothek –

geht so auf die Begegnung mit ihm zu.

Brecht auf ohne Landkarte –

und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist, und nicht erst am Ziel.

Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden, sondern lasst euch von ihm finden in der Armut eines banalen Lebens.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und euch ein frohes neues Jahr 2025, Hoffnung, und die Gewissheit, dass unterwegs einiges auf Sie warten wird!

Stefan Kaiser

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