35 Jahre ist es her, dass ich in der Scharnhorster Franziskus-Gemeinde meine erste Stelle als Gemeindereferent antrat. Und Du warst mein Chef. Und das war gut so! Du hast mich Berufsanfänger an- und vor allem ernstgenommen. Du hast mir gleich ganz selbstverständlich Aufgaben übertragen wie z.B. die Firmvorbereitung mit 35 Katechet*innen und über 160 Jugendlichen. Dabei hast Du mich nie allein gelassen, sondern Du warst immer im Hintergrund mit Rat und Tat da. Und so habe ich diese und kommende Aufgaben gemeistert und wuchs in den Beruf hinein. Über die Jahre ist dann aus dem Chef-Mitarbeiter-Verhältnis mehr geworden, eine tiefe Verbundenheit. Ich habe Dich und Deine Art, mit Menschen und Problemen umzugehen, immer mehr zu schätzen gelernt. Dein plötzlicher Tod vor wenigen Tagen hat mich darum sehr geschockt. Aber ich glaube, und auch dieser Glaube hat uns tief verbunden, dass Du jetzt bei Gott bist. Das tröstet mich und vielleicht auch all die anderen, die jetzt um dich trauern. Mir bleibt für jetzt nur noch eines zu sagen: A Dieu, zu Gott, Franz-Günther. Hier bei mir und bei vielen anderen wirst Du in der Erinnerung lebendig bleiben.

Dein „Bruder“ Manfred (Morfeld)

 

2 Kommentare

  1. Mein Weg mit Franz-Günther und Wiltrud begann, als sie in das Pfarrhaus in Lanstrop einzogen. Wir mochten uns sofort, was bei den beiden gar nicht schwer ist. Mich hat besonders berührt, als sie „auf ihre alten Tage noch Großeltern geworden sind“. Es war wie eine Weihnachtsgeschichte! Ein Paar aus Eritrea suchte eine Bleibe und die Frau war schwanger. Was als Übergang im Keller gedacht war, wurde einige Monate und dann eine intensive Freundschaft mit einem und mit dem zweiten „Enkelkind“.
    Ich sehe sie auf der liebevoll hergerichteten Terasse sitzen, Cousin, Cousine und Hund. Irgendwo in der Wohnung immer ein Buch aufgeschlagen, zum Lesen bereit. Ein verschmitzes Lächeln, Rituale beim Frühstück und immer gastfreundlich, auch wenn ich unverhofft einfach so vorbeikam.
    Es ist traurig, dass du entschwunden bist. Aber wenn ich einem glaube, dass er seinen Platz schon immer dort hatte, wo er jetzt ist, dann dir, Franz-Grünther! Vermutlich wirst du mit deiner verschmitzten Art deine schützenden Hände über Wiltrud halten und ihr sagen, „sei nicht traurig, mir geht’s doch gut!“. Gottes Segen für euch beide nach oben und ins Pfarrhaus nach Lanstrop.
    Ulrike Nagel

  2. Nachruf zum Tod von F. G. Wachtmeister von Heinz Pflug
    Lieber Franz Günther!
    Ganz herzlich möchte ich Dir danken, dass Du mich vor etwa 30 Jahren angesprochen und ermuntert hast Mitarbeiter in der Franziskus-Gemeinde zu werden, denn das gab meinem Leben als Vorruheständler eine ganz neue Richtung und Aufgabe. Es war die Zeit des Leitungswechsel in der Gemeinde und so achtete man peinlich darauf, dass die Neuerungen in Geist und Liturgie ,eingeführt von den Franziskanern, genau so weiter geführt wurden . Man kam Dir, zu Beginn Deiner Tätigkeit in Scharnhorst, oft mit Mistrauen entgegen, Du könntest alles wieder ändern. Als Mitglied des Pfarrgemeinderates stellte ich fest, dass Du, was Zukunft der Kirche anbelangt , oft mehrere Schritte uns voraus warst. So teilten wir den Wiederverheirateten-Geschiedenen in unserer Gemeinde mit, dass sie volles Mitglied unserer Gemeinschaft und auch zur hl. Kommunion eingeladen sind, ein Thema, was heute noch nicht ganz beendet ist. Der einzelne Mensch war Dir wichtig und so wurde eine Notunterkunft für Obdachlose in unserm Zentrum eingerichtet. Die Sorge um den Menschen und die Zukunft von Kirche und Gemeinde waren Deine Richtlinien. Gern erinnere ich mich an die schönen Feiern mit Dir. Du warst der Franziskusgemeinde und mir ein guter Pfarrer, dafür möchte ich Dir danken und Gott unsern Vater bitten, Er schenke Dir ewiges Leben.
    Ruhe in Frieden
    Heinz Pflug

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