Spirituelle Impulse

Zu Beginn der Adventszeit stiegen die Zahlen an, was für mich bedeutete die Gottesdienste wieder zu meiden und Kontakte zu beschränken. Nun ja, so einen Sonntagmorgen bekommt man schon gefüllt, denn irgendwo versteckt sich ja immer eine Aufgabe, die erledigt werden will. Man gewöhnt sich recht schnell daran und vermisst eigentlich auch nichts. Eigentlich…

Und dann saß ich am 22.12. in unserem Schulgottesdienst zu Weihnachten, in dem gleich zu Beginn das Lied „Hört der Engel helle Lieder“ gespielt wurde und da wurde mir erst bewusst, warum in den letzten Wochen einfach keine Adventsstimmung aufkommen wollte…Ich hatte ihr keine Zeit zum Ankommen gegeben, mir keine Zeit für sie genommen. Klar hatte ich gebastelt und Plätzchen gebacken, aber irgendwie fehlte die ganze Zeit doch etwas.

Im Gegensatz zum letzten Jahr, gab es keinen Teil- oder ganzen Lockdown, man musste weiterhin 100% geben und nebenbei mit den Einschränkungen oder dem Mehraufwand, den Corona mit sich bringt, umgehen. Die Belastung war also hoch, aber der Ausgleich und die Besinnung am Sonntagmorgen fehlte.

Die Schüler*innen hatten im Gottesdienst ebenfalls Corona und die Einschränkungen beim Weihnachtsfest im letzten Jahr thematisiert und dies in Verbindung zu der Weihnachtsgeschichte gesetzt. Was wäre, wenn der Stern, der Wirt oder Kaiser Augustus gefehlt hätten? Weihnachten und die Weihnachtsgeschichte wären nicht das Gleiche, da jeder einen wichtigen Teil dazu beiträgt. Ebenso verhält es sich mit den Gottesdiensten, die ausfallen oder nicht besucht werden. Es fehlt etwas, das nicht durch Arbeit ersetzt werden kann.

Auch wenn der Besuch des Gottesdienstes nicht möglich ist, geht es darum diese Zeit bewusst mit „Sinn“ zu füllen, sie zu einer besinnlichen Zeit zu machen: vielleicht mit einem Spaziergang oder mit Beten, vielleicht mit dem Singen von Liedern oder dem Spielen von Musik, vielleicht mit dem Ansehen des Fernsehgottesdienstes…. Sicherlich können all diese Dinge den Besuch des Gottesdienstes, das gemeinsame Gebet, das Hören der Texte, das Treffen und Sehen von Freunden und Bekannten oder das gemeinsame Singen nicht ersetzen, aber dennoch helfen sie dabei, dass man sich nicht völlig in der Arbeit und im „Funktionieren“ verliert.

(Text: Isabella Rekus, Bild: Manfred Morfeld)

 

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