Spirituelle Impulse

Wie wohltuend ist ein Spaziergang am frühen Morgen durch den Wald. Nur das Gezwitscher der Vögel ist zu hören. Den Gedanken nachhängen, den Tag planen, Einkaufslisten schreiben … Stopp, warum den Tag planen und schon einmal Einkaufslisten im Gedanken schreiben, warum nicht einfach nur die friedvolle Stille genießen?

Ja, das ist so eine Sache mit der Stille. Manchmal ist sie uns unheimlich. Wir haben Angst vor Einsamkeit und können Schweigen und Ruhe nur schlecht aushalten. Stille scheint es kaum noch zu geben in einer Welt, die ständig neue Reize liefert. Betriebsamkeit und Aktivismus sind gefragt. Selbst im Gottesdienst fällt es schwer Stille zu halten, z.B. nach einem Gebet, der Predigt oder einer Meditation. Anstatt über das Gehörte in Stille nachzudenken, wird es schnell unruhig.

Dabei, Stille kostet nichts, ist im Überfluss verfügbar und jederzeit zur Hand. Stille, das ist die Einkehr in uns selbst. Ohne Stille kommen wir nicht zur Ruhe, um unser Leben zu bedenken. Ohne Stille können unsere Ohren nichts hören, wir unser Herz nicht spüren – vor allen Dingen hören und spüren wir nicht, was Gott uns sagen möchte. Und ist seine Botschaft nicht die Quelle unseres Lebens? Nur aus der Stille kann Gottes Geist in uns lebendig werden. Nur aus der Stille kann wachsen, was für uns gut ist.

Und so sollte folgender irischer Segenswunsch unser Begleiter werden:

Geh deinen Weg ruhig,

mitten in Lärm und Hast,

und wisse,

welchen Frieden die Stille schenken mag.

Martina Rohrbeck