In den Publikationszeitraum dieser Gemeindenachrichten fällt der Anfang der diesjährigen Sommerferien. Darauf freuen sich nicht nur viele (Schul-)Kinder, Eltern und Lehrkräfte, auch Menschen, die nicht mehr auf die Schulferien angewiesen sind, freuen sich darauf, ob sie nun verreisen oder nicht.

Aber viele verreisen tatsächlich, und so spürt man auch als Daheimgebliebener die Auswirkungen dieser Zeit. Auf den Straßen wird es leerer, die Geschäftigkeit das Alltags nimmt ab, teilweise sogar deutlich, es ist, als wenn alle und alles „einen Gang runterschalten“, den Fuß vom Gaspedal nehmen.

Viele von uns beklagen, dass unsere Zeit immer schnelllebiger wird. Information, Kommunikation, Einkauf: 24/7 verfügbar, alles jederzeit, und selbst, wenn man das „sofort“ nicht oder nicht permanent mitmacht: völlig entziehen kann man sich den neuen Lebensgeschwindigkeiten in der Regel nicht.

Viele leben in ständiger Anspannung, haben aber eigentlich das Bedürfnis, zur Ruhe und damit zum Atemholen zu kommen. Da kommen die nun bald beginnenden Sommerferien gerade recht.

In einem Liedtext formuliert der 2019 verstorbene Theologe Lothar Zenetti in den Strofen:

Lassen will ich Hast und Eile, die mein Tagewerk bestimmen, die mich ständig weitertreiben. Innehalten will ich, rasten. Will vergessen, was die Augen, was die Sinne überflutet, diese Gier: Das muss ich sehen. Ruhen sollen meine Augen.

Lassen will ich alles Laute, das Gerede und Getöne, das Geschrei und das Gelärme.
Schließen will ich Mund und Ohren. Will vergessen meine Sorgen: Was ist heut und was ist morgen? Ich bin ja bei dir geborgen, du wirst allzeit für mich sorgen.

Und so führt der Schlusssatz der 2. Strofe auch zum Refrain:

Stille lass mich finden, Gott, bei dir, Atemholen will ich, ausruh‘n hier. Voller Unrast ist das Herz in mir, bis es Frieden findet, Gott, in dir, bis es Frieden findet, Gott, in dir.

Und das wünsche ich den Lesern der Gemeindenachrichten nicht nur für die Schulferien: Finden Sie Ruhe, Stille, Rast, vergessen Sie einmal die Sorgen: Was ist heute, was ist morgen? Und vielleicht können Sie ja dann mit Gottvertrauen auch sagen: „Ich bin ja bei dir geborgen, du wirst allzeit für mich sorgen.“

Ich wünsche allen, mit Gottes Segen: „Schöne Ferien“!

Georg Heßbrügge