So ist eine alljährlich wiederkehrende Aktion der evangelischen Kirche in der Fastenzeit überschrieben. In diesem Jahr lautet das Motto „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit!“
„Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit!“ – passt das überhaupt in unsere Zeit? Wir erleben Krieg, Erdbeben, Katastrophen, Klimawandel, Hunger, Streit usw. Da soll man nicht verzagen und stattdessen leuchten?
Aber genau wegen dieser vielen Bedrängnisse braucht es eine Zeit, in der wir auf das schauen, was uns Mut macht, was uns stärkt, was uns Vertrauen lässt. Es braucht Licht oder zumindest die Hoffnung auf Licht. Und genau darum passt dieses Motto auch zur Fastenzeit. In dieser Zeit bereiten wir uns auf das Fest vor, an dem das österliche Licht unsere dunkle und vom Tod bedrohte Welt erhellt.
Und Fasten ist ja schon lange nicht mehr (nur) das Verzichten auf etwas. In früheren Zeiten gab es genaue Vorschriften für diese vorösterliche Zeit. Diese gab es einerseits, damit man auf keinen Fall etwas verkehrt machte, denn andererseits war der Zweck der Einhaltung dieser Regeln, Gott zu gefallen.
Heute bedeutet Fasten eher, gegenüber Gott und dem Leben eine fragende Position einzunehmen und zu hinterfragen, ob und wie ich mein Leben anders gestalten will, und was mir und den Menschen gut tut und dem Leben dient.
Die Gruppe „Geprägte Zeiten“ der Franziskus-Gemeinde und der St. Johannes Baptista-Gemeinde hat sich von diesen Gedanken inspirieren lassen und gestaltet die Gottesdienste in der Fastenzeit darum zum Thema „Licht an“.
Wo kann ich Licht sein für mich und andere? Woher kommt Licht in meinem Leben? Was kann ich selbst tun, um die Dunkelheiten nicht übermächtig werden zu lassen? Was sollte in meinem Leben (wieder) mehr zum Leuchten gebracht werden?
Sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen kann zu einem Fasten führen, das Gott gefällt und dem Lieben dient. Und das uns einstimmt auf das große Fest des Lichtes und des Lebens, das Gott schenken will – OSTERN!
In diesem Sinne eine gute Zeit!
Manfred Morfeld
Bild: Pixabay