Zu Pilgern ist etwas ur-christliches. Kaum hat die Verfolgung der Christen im römischen Reichs Anfang des vierten Jahrhunderts ihr Ende gefunden, beginnen Menschen quer durch das Reich zu reisen. Ihr Ziel: An spirituellen Orten Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln, die ihren Glauben vertiefen. Anfänglich geht es ins Heilige Land, später werden auch Rom und Santiago de Compostela zu wichtigen Zielen der Pilger.
Auch heute noch begeben sich Menschen auf diese Wege – tatsächlich (bis zur Pandemie) mehr als je zuvor. Damals wie heute verbindet sie, dass sie für ihren Glauben in die unbekannte Ferne aufbrechen. Und so gibt es für sie eine besondere Fürsorge: Das Netz aus Routen und Weg ist über tausende Kilometer markiert. An ihnen gibt es ein Netz aus Herbergen, die Unterschlupf bieten. Daneben gibt es Bücher, Filme, Vereine und anderes, um die Reise im Vorhinein zu planen und um sich danach über die Erfahrungen austauschen zu können.
Johannes Markwiok