Wie wichtig Licht ist und wie sehr wir uns nach Licht sehnen, merken wir vor allem in der dunklen Jahreszeit oder wenn, wie derzeit in der Ukraine, das Licht immer wieder ausfällt. Licht ist für unser Leben so notwendig wie die Luft zum Atmen oder das Wasser.
Aber wir brauchen nicht nur das reale Licht, sondern auch immer wieder Menschen, die Licht in unser Leben bringen. Die Hl. Lucia war so ein Mensch und ihr Fest fällt genau in diese dunkle Jahreszeit. Lucia war eine junge Frau, die 281 auf Sizilien als Tochter einer reichen Familie geboren wurde. Sie gründete Armen und Krankenstationen und versorgte die zum Teil in Verstecken lebenden Christen mit Lebensmitteln. Damit sie beide Hände frei hatte zum Tragen der Speisen, setzte sie sich einen Lichterkranz aufs Haupt, um in der Dunkelheit den Weg zu finden.
In Schweden ist daraus ein Brauch geworden, der bis heute lebendig ist: Die älteste Tochter im Hause trägt am Morgen des 13. Dezember ein langes weißes Kleid und hat den Kopf mit einem grünen Kranz geschmückt, in den eine Reihe brennender Kerzen gesteckt sind. So geht sie morgens von Zimmer zu Zimmer und weckt die Eltern und Geschwister und bringt das Frühstück ans Bett. Ihr Licht ist aber auch Vorbote des Weihnachtslichtes und Hinweis auf den, der von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt!“
Vielleicht können wir in diesen Tagen auch zu Boten des Lichtes werden.
Manfred Morfeld