Blog - Das geistliche WortSpirituelle Impulse

Sie haben es in den vergangenen Wochen schon oft gehört oder gelesen: „Licht an“, so lautet in diesem Jahr das Motto der Fastenzeit in der Franziskus-Gemeinde und in der St. Johannes Baptista-Gemeinde.

In diesen Kontext passt die Aussage Jesu: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf dem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind“. (Mt 5,14-15)

Dies ist eine Zusage und auch ein Auftrag Jesu an uns.

Licht, wie wichtig ist es doch für unser Leben, nein, es ist die Voraussetzung für alles Leben. Es gibt Wärme und Orientierung. Im Dunkeln finden wir uns kaum zurecht, kann auch nichts wachsen.

Und nun diese Zusage Jesu: „Ihr seid das Licht der Welt“, das bedeutet nichts weniger, als dass in jeder, in jedem von uns ein Licht steckt und brennt. Das ist schon sehr anspruchsvoll, denn der Satz wird folgendermaßen fortgesetzt: „Setzt euer Licht nicht unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter.“ Das Licht, das in uns brennt, sollen wir nicht schamhaft verstecken. Wenn wir das verinnerlicht haben: wir sind schon Licht und dürfen und sollen leuchten, dann wird vieles für unser Tun einfacher. Dabei ist wichtig zu bedenken, dass jede Kleinigkeit unseres Handelns zum Licht werden kann, ein gutes Wort, ein Lächeln, ein „Danke schön“. Licht muss nichts Spektakuläres sein, auch ein ruhiges Licht kann meinen Weg oder den anderer erhellen. Wir sind Lichtträger und wir sollen unser Licht weitergeben.

Darin besteht der Auftrag Jesu an uns. Aber unser Alltag kann grau sein und wir mit dunklen Gedanken beschäftigt sein, gerade in der heutigen Zeit – Krieg, Klimakrise, Hungersnöte, Naturkatastrophen. Und doch, wir können auch mit der kleinsten Sparflamme strahlen. Ein kleines Streichholz kann schließlich einen ganzen Raum hell machen. Jesus überfordert uns nicht, denn der Satz endet mit den Worten „So leuchtet es allen, die im Hause sind.“ Wir müssen nicht die ganze Welt beleuchten, sondern nur nach der Maßgabe unserer Kraft den Ort, an dem wir leben. Ausschlaggebend ist, dass wir leuchten und dies offen zeigen.

Es gibt sicherlich zahlreiche Beispiele, wie jemand vielleicht erst durch eine Krise sein Licht, seine persönliche Leuchtkraft (neu) erkannt hat. Eins davon ist die Künstlerin Andrea Lienhardt. Im Rahmen einer Therapie nach ihrer schweren Krebserkrankung wurde sie aufgefordert, ein unperfektes Bild, z. B. mit links zu malen. Für sie als Perfektionistin in ihrem alten Beruf als Management-Trainerin und als Rechtshänderin eine Zumutung. Doch es gelang und sie begann neu zu leuchten. Heute ist sie Künstlerin und ihre Postkarten mit den fröhlichen Zeichnungen und Sprüchen zieren unter anderem auch Wände in Krankenhäusern. Die Freude, die sie jetzt durch ihre Arbeit anderen Menschen schenkt, strahlt Andrea Lienhardt aus. Sie ist Lichtträgerin und gibt dieses Licht weiter.

Auf meinem Kalender steht für den Monat März ein Gedanke von Thomas Carlyle:

Die Zeit ist schlecht?
Wohlan.
Du bist da
sie besser zu machen.
Entdecke die Kraft des Lichtes in deinem Leben und dann lass dein Licht leuchten!

Martina Rohrbeck
Bild: Pixabay