Das mittelalterliche Wort „Quarantäne“ heißt übersetzt „40 Tage“ und damit werden die Christen sofort auf die 40tägige Fastenzeit verwiesen. Wir stecken momentan aber nicht nur in einer freiwilligen Fastenzeit, sondern in einer notwendigen globalen „Fastenzeit“. Wir müssen nicht nur auf Luxus verzichten, sondern auch auf viele sonst notwendige Verrichtungen.
Es ist schmerzlich, dass wir die Gottesdienste, vor allem die Osterfeierlichkeiten, absagen mussten. Die Erstkommunionen im Pastoralen Raum sind auf den Spätsommer verschoben. Kirchliche Veranstaltungen finden nicht statt. Taufen und Trauungen werden nach Möglichkeit verschoben, ansonsten können sie nur in kleinster Besetzung stattfinden. Beerdigungen werden nur am Grab mit ganz kleiner Trauergemeinde abgehalten.

Dennoch bleiben zahlreiche Möglichkeiten weiterhin gegeben, um auch bei stark eingeschränkter Bewegungsfreiheit in Kontakt zu bleiben und auch den Glauben zu praktizieren:
· Die Gemeindebüros bleiben geöffnet, aber nicht für Besucherverkehr, sondern ausschließlich telefonisch oder per Email. Hier kann man sich über den aktuellen Stand informieren oder auch Hilfsangebote erfragen.
· Täglich sollen in Dortmund um 19.30 Uhr die Glocken der Kirchen für einige Minuten läuten, um die Menschen zum Gebet einzuladen, nach Möglichkeit in den Familien gemeinsam. Dazu kann man gern eine brennende Kerze ins Fenster stellen. Auf diese Weise wird auch die Solidarität untereinander hörbar und sichtbar.
· Wer auf Hilfe angewiesen ist (Einkauf…,) melde sich bitte in den Gemeindebüros. Von hier aus wird dann Hilfe organisiert.
· Die Gemeindenachrichten erscheinen wie gewohnt 14-tägig. Die Abonnenten erhalten sie automatisch, über die Internetseite des Pastoralen Raumes ist sie aber auch für jeden zugänglich. Eine kleinere Auflage wird auch jeweils gedruckt vorliegen. Die Schaukästen erhalten die wichtigsten Informationen. Folgen Sie uns jetzt neu auch auf Instagram.

Da sich die Lage aber täglich ändert, können alle Ankündigungen nur unter Vorbehalt geschehen.
Da die Gottesdienste in der nächsten Zeit ausfallen müssen, entfällt auch die große MISEREOR-Kollekte als bundesweite Solidaritätsaktion mit den Menschen im Nahen Osten, in Venezuela, im Kongo und anderen Regionen der Welt. Zu den übergroßen Nöten und Leiden wie Krieg, Vertreibung und Flucht tritt nun auch die Sorge um die Gesundheit in Zeiten der Pandemie hinzu. Das Bischöfliche Hilfswerk bittet deshalb darum, eine Spende direkt an MISEREOR zu überweisen. Spendenkonto: IBAN DE75 3706 0193 0000 1010 10

Ich wünsche Ihnen aber: entdecken Sie die vielfältigen Möglichkeiten zur gefahrlosen Kommunikation, nehmen Sie die Chancen der Entschleunigung wahr und lassen Sie sich inspirieren vom Matthäusevangelium: Mt 6,6.
Oder frei nach Kohelet 3: „Es gibt eine Zeit für das Fasten – und es gibt eine Zeit für das Feiern“. Jetzt ist Zeit für das Fasten.

Reinhard Bürger