Eine alte Geschichte erzählt von einem Mann, der sah in seinem Garten hässliche Raupen. Er hatte Mitleid mit ihnen: ihr mühsames Kriechen an den Stängeln hinauf, ihre ständige Futtersuche – ohne eine Ahnung von der Sonne, dem Singen der Vögel und allem anderen Schönen da draußen. Und der Mensch dachte: „Wenn die Raupen wüssten, was einmal mit ihnen sein wird und wie wunderschön sie als Schmetterling aussehen werden, wie frei sie durch die Lüfte flattern – dann würden sie ganz anders leben.

Denn dann würden sie erkennen: das Leben besteht nicht nur aus Fressen und der Tod ist nicht das Letzte. All das erzählte der Mann den Raupen. Die aber interessierte das nicht und sie sagten: „Lass uns in Ruhe. Du hältst uns vom Fressen ab.“ Und sie lachten den Mann aus.
Nicht anders erging es vor langer Zeit ein paar Frauen und Männern in Jerusalem. Sie hatten einen gekannt, der ihnen von Gott erzählt hatte wie noch nie jemand. Und er erzählte nicht nur von Gott, er handelte auch wie dieser. Er wusste sich von Gott gesandt! Für sein Reden und Handeln haben sie ihn umgebracht. Er war ein Störenfried für die Religionsexperten. Sein Tod war das Ende aller Hoffnungen für jene Frauen und Männer in Jerusalem. Sie waren traurig und hatten Angst.

Aber irgendwann, mitten in ihrem traurigen Erinnern, geschieht ganz unerwartet etwas, was sie selbst nicht begreifen. Sie wissen nur: Es hat mit IHM zu tun! Es ist ihnen, als wäre ER, der Tote, wieder da. Nein, es ist ihnen nicht nur so: ER ist wirklich wieder da. Sie spüren in ihren Herzen das, was sie spürten, als er noch lebte, nur viel stärker und intensiver.
Überwältigend war, was sie da erlebten. Es war so bezwingend, dass sie hinaus gingen und den Leuten auf den Kopf zusagen: JESUS, DEN IHR GEKREUZIGT HABT, LEBT! GOTT HAT IHN AUFERWECKT!

Aber die Menschen reagierten wie die Raupen: sie lachten, aßen und versuchten, zu überleben.
Beweisen können die Frauen und Männer nicht, was sie von Jesus wissen. Sie können es nur durch ihr Leben beglaubigen. Und das taten sie:
Sie teilen ihre Habe und haben so mitteilbares Leben;
sie begraben ihren Ehrgeiz gegeneinander;
sie schlichten Streit und versöhnen sich;
sie dienen, wie ER ihnen gedient hatte.

Wo immer Menschen in den Ruf der Frauen und Männer von Jerusalem einstimmen: JESUS IST AUFERSTANDEN!, überall da bedarf dieser Ruf der Beglaubigung, so wie damals. Nur unser Leben kann Auferstehung zu einer lebendigen Wahrheit machen!

Stefan Wallek