Hab Dank für Deine Zeit,
hab Dank für Deine Freundlichkeit,

für die Arbeit Deiner Hände,
für den Mut, der Widerstände
überwindet

und alle Engstirnigkeit,
hab Dank für Deine Zeit.

Das ist der Refrain eines Liedes von Reinhard Mey und der Text passt gut zum Erntedanksonntag. Danken – das ist eine Haltung, die für viele Menschen nicht mehr selbstverständlich ist. Danken verweist mich auf andere Menschen – danken zeigt mir, dass ich anderen Dank schulde. weil ich ihnen viel verdanke. Viele Zeitgenossen schieben dieses Verwiesen-sein auf andere gerne beiseite und glauben, dass sie besser dastehen, wenn sie sagen können: „Alleine erreicht, alles meins, eigene Kraft reicht.“

Die Grundhaltung des Dankens hängt für mich mit der Erkenntnis zusammen, dass vieles, was wir haben, was wir erleben und erfahren, Geschenk ist. Sei es durch andere Menschen, sei es durch Gott. Wesentliche Dinge unseres Lebens können wir nicht selber schaffen.

Wo sind für uns solche Geschenke des Lebens, wo gibt es Grund Danke zu sagen ….

  • wie gut tut die liebevolle Zuwendung und Aufmerksamkeit eines Mitmenschen
  • wie hilfreich uns tröstend ist ein stützendes Wort zur rechten Zeit
  • wie wichtig ist manchmal konkrete zupackende Hilfe
  • wie tief dringt ein schöner Spätsommertag oder ein Gang durch herbstlich bunte Wälder in unser Herz hinein

Viele von uns werden voll Überzeugung einstimmen in dieses Lied von Reinhard Mey, in dem es in der Letzten Strophe heißt: „Zu sehn, dass es Leute wie dich unter uns gibt, dass tröstet mich und die Gewissheit dessen ist mir teuer. Ein Funke deiner Menschlichkeit wärmt mich in dieser rauhen Zeit und leuchtet wie ein Freudenfeuer. Hab Dank für deine Zeit!“

Manfred Wacker