In der Zeit, in der die Tage länger werden, die Sonne sich schon wieder öfters sehen lässt, die Natur langsam erwacht, da feiern wir noch einmal ein kleines Weihnachtsfest – die Darstellung, besser: die Darbringung Jesu im Tempel von Jerusalem. Vor der Reform der Liturgie in den 1960er Jahren endete erst mit diesem Tag die lange Weihnachtszeit. Noch einmal wird Jesus als das Licht der Welt gepriesen, das alles Dunkel unseres Lebens erhellen will.

Traditionell wurden an diesem Tag alle Kerzen gesegnet, die man im Laufe des Jahres in den Gottesdiensten verwendete. Und am Tag darauf gedenken wir des hl. Blasius und empfangen den Blasiussegen mit den beiden brennenden Kerzen, die man uns überkreuzt entgegenhält, so, als stellte sich das Licht der Welt wie eine Schranke zwischen mich und alles Dunkle. Die Geste erinnert an die Legende, nach der Blasius auf diese Weise einen Kranken geheilt haben soll…

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Fest der Darstellung Jesu.

Er wird Eigentum Gottes, er ent-eignet sich,

gibt sich schon hier ganz für uns hin.

Jeder und jede von uns – Eigentum Gottes, berufen, sich zu ent-eignen,

sich nicht abzusichern, nichts von sich zurückzubehalten – so wie Jesus.

Den Herrn darstellen, nicht mich selber.

Den Herrn darstellen, mich nicht verstellen.

Den Herrn darstellen, ihn nicht durch mich verdecken.

Den Herrn darstellen, seine Art zu lieben, zu leben, zu dienen, zu sterben.

Den Herrn darstellen, mich von ihm prägen lassen, ihn Gegenwart werden lassen.

Dann ist Lichtmess,

wenn das Licht der Welt aufstrahlt durch mich, durch dich.

Christus, stell dein Licht auf meinen Leuchter!

Amen.