Menschen suchen etwas, an dem ihr Herz hängt und ihrem Leben ein unverwechselbares Profil gibt. Sie suchen nach dem Geheimnis über ihrem Leben. Sie fragen danach, woher sie kommen, wohin sie gehen, wie sie recht leben sollen.

Das Evangelium gibt eine Antwort auf diese Frage. Keine Katechismusantwort, keine kirchliche Verlautbarung, nichts Auswendiggelerntes, sondern eine ganz verhaltene, persönliche Antwort. Es gibt sie mit der Schilderung der Begegnung Jesu mit den ersten Jüngern. Ganz feinfühlig wird erzählt, damit es uns gelingt, in dieser Erzählung unsere eigene Geschichte mit Gott zu entdecken.

Jesus lädt die beiden Jünger, die ihn beschatten, ein: „Kommt und seht!“ Und sie folgen Jesus nach und verbringen einen Tag mit Jesus. Was da passiert, können wir nur ahnen. Aber am Ende steht das großes Bekenntnis des Andreas: „Wir haben den Messias gefunden!“

Andreas war mutig. Er ist Jesus gefolgt. Jetzt steht er mit all seiner Sehnsucht, seinen Ängsten, Schwächen und Zwängen vor Jesus. Und da, wo Andreas ganz er selbst ist, in der eigenen Erfahrung, da findet er das Geheimnis und den Sinn seines Lebens. Er hat sein Leben mit dem Wort Gottes in Verbindung gebracht.

Wo wir es ihm nicht nachtun, da sprechen wir zwar ein Credo, aber es bleibt hohl, weil wir der Begegnung ausgewichen sind. Wo wir es ihm nicht nachtun, da bekennen wir, was wir nicht wirklich kennen…

Und wo wir ihm nicht wirklich begegnet sind, da können wir nicht von ihm erzählen…