Beim Beten legen wir unsere Finger ineinander – diese Gebetshaltung kann uns an eine Kupplung erinnern. Als Bild fällt mir dazu eine Eisenbahn ein: die einzelnen Wagen sind aneinander gekuppelt und werden von der Lokomotive gezogen. Wenn es bergan geht und solch eine Kupplung sich löst passiert ein Unglück. In Österreich ist das vor vielen Jahren einmal fast passiert. Im Gebirge hatte sich eine Kupplung gelöst. Einige Waggons rollen den Berg hinab, ein Unglück scheint unausweichlich. Der Lokomotivführer reagiert schnell, fährt den Waggons hinterher und kann wieder ankuppeln. Glück gehabt.
Wir können unser Leben als eine lange Reise verstehen, auf der es auch steile Berghänge gibt. Wir sind die Menschen in den Waggons und Jesus unsere Lokomotive. Jesus, unsere Lokomotive hat schwer zu ziehen. Die Waggons sind beladen mit Sorgen und Ängsten, aber auch mit Hoffnungen und Wünschen. Jesus sagt uns: Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen (Joh 15,1. 4-5). Wenn Menschen nicht glauben oder alle Hoffnung verloren haben, dann hat sich die Kupplung zwischen Mensch und Gott gelöst. Doch Gott gibt nicht auf, wir sind für ihn unendlich wichtig. Er versucht immer wieder neu anzukuppeln, streckt uns seine Hand aus (fährt uns wie der Lokomotivführer hinterher). Wenn wir unsere Finger ineinander legen und mit Jesus und seinem Vater sprechen, dann kuppeln wir wieder an.