Jahresanfang! Ein Irrtum in der Überschrift?

Weit gefehlt. Das Kalenderjahr beginnt an Neujahr, das Kirchenjahr am 1. Advent und in der kommenden Woche beginnt das neue Schuljahr – also Jahresanfang.

Für die einen einfach nur das nächste Schuljahr, für einige das Gleiche nochmal, für die Schulanfänger eine ganz neue Herausforderung.

Und auch ein neues Kindergartenjahr beginnt in dieser Zeit, wenn die Sommer-Schließungszeit vorbei ist, die Maxis gegangen sind und die „Neuen“ kommen.

Schule und KiTa: Das sind besondere Orte, an denen Gleichaltrige miteinander agieren, soziale Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken und entwickeln, Kontakte knüpfen und pflegen, Respekt vor- und füreinander aufbauen. Hier wird über die Familie hinaus ein nicht kleiner Teil der Grundlagen für Toleranz, Respekt und Bewältigung von Differenzen gelegt, sozial-emotionale Kompetenzen erworben. Wichtige Erfahrungen für notwendige Lebensbedingungen in der Zukunft.

Und die genannten Kompetenzen sind ja auch (nicht nur) christliche Lebensüberzeugungen.

Schaut man sich aktuell in der Welt um, dann mag man ja einerseits doch annehmen, dass die Mehrheit der Menschen diese Kompetenzen in die Erwachsenenwelt übernehmen konnte. Und doch ist die Welt voll von Egoismen im Kleinen wie im Großen, Nationalismen aller Orten, multikulturelle Intoleranz, Dialogunfähigkeit und Menschen, die ihre Macht nicht im Guten einsetzen, sondern missbrauchen.

„Die Welt wird nicht von denen da oben gemacht. Die Welt wird geprägt von denen, die in ihr leben“, so hieß es etwas abgewandelt bei der Caritas zum Caritas-Sonntag 2020. „Sei du die Veränderung, die du für diese Welt haben möchtest“ so steht es auf einem Motivkärtchen für das Ehrenamt aus unserem Bistum.

Wenn die Jüngsten jetzt wieder in ihre KiTa- und Schulen starten, dann sei ihnen gewünscht, dass sie nicht nur Mathe, Sprache, Physik, Chemie und anderes begierig aufnehmen, sondern dass bei ihnen auch Toleranz, Respekt, Dialogfähigkeit und soziale Kompetenzen weiter wachsen.

Georg Heßbrügge