Navigationsgeräte sind für manche eine Hilfe, leichter und sicherer den rechten Weg zu finden. Nachdem man das Reiseziel eingegeben hat, wird einem die schnellste oder beste Wegstrecke angezeigt. Beim Fahren erklärt dann eine Stimme, wie man fahren muss (oder kann); denn man sollte immer noch selbst entscheiden, was im Moment das Beste ist und (wenn man sich auskennt) auch mal einen anderen Weg nehmen. Den Verstand sollte man auf jeden Fall nicht ausschalten, wenn man sein Navi einschaltet.
Eine künstliche Stimme gibt uns beim Fahren die Anweisungen, und auch die Satelliten im Weltall, mit denen unsere Position bestimmt wird, können wir nicht sehen.
Können wir den Heiligen Geist nicht auch als so eine Navigations-Hilfe Gottes ansehen? Der Geist navigiert uns durch Glaube und Leben, er ist ein Beistand von oben, der immer bei uns ist – so hat Jesus es im Evangelium zugesagt. Er hilft, den richtigen Weg für unseren Glauben zu finden und zu gehen.
Bei unserer Taufe wird schon das Ziel des Lebens eingegeben: Ewiges Leben bei Gott. Aber der Weg dauert für jeden unterschiedlich lange und ist für jede verschieden. Mancher scheint seinen Weg genau zu wissen und zu gehen, und er oder sie lässt sich durch nichts und niemand vom rechten Weg abbringen.
Dann gibt es die anderen, die immer wieder mal nicht weiter wissen, die Umwege brauchen und gehen, die sich manchmal nicht mehr auskennen und verzweifelt nach ihrem Weg fürs Leben fragen. Wer dann darauf vertraut, dass der Heilige Geist eine Wegorientierung für ihn oder sie ist, der hat einen guten Begleiter – oder eine gute Begleiterin die hilft, den richtigen Weg zu finden.
Bei Umwegen, d. h. wenn man bewusst oder unbewusst einen anderen als den vom Navi vorgeschlagenen Weg geht, berechnet dieses den Weg neu. Es lässt das Ziel nicht aus den Augen. Auch im wirklichen Leben kann das passieren. Wenn man sich verrannt hat, wird dann nicht manchmal eine innere Stimme hörbar oder die eines guten Freundes? Sie bringt uns wieder auf die richtige Bahn und zeigt uns neu die Richtung. Und wer sich in einer solchen Situation vertrauensvoll an den Heiligen Geist wendet, der wird erkennen, dass ihn da ein guter Navigator begleitet.
Manche Navigationsgeräte arbeiten mit den Daten aus sieben Satelliten. Ist es nur Zufall (aber doch ein reizvoller Gedanke), dass auch die Gaben des Heiligen Geistes sieben an der Zahl sind? Es sind die Weisheit, die Einsicht, der gute Rat, die Stärke und die Erkenntnis von gut und böse, die Frömmigkeit und die Ehrfurcht vor Gott. Es sind die Hilfen, um unseren Lebensweg zu gehen. Und auch hier gilt: Kopf und Herz, Verstand und Glaube, Himmel und Erde, Mensch und Gott müssen zusammenwirken und -arbeiten, dann kann es gut werden, können wir den Lebensweg gehen, können wir uns darauf verlassen, dass wir das Ziel unseres Lebens erreichen.
Auf den Straßen unserer Welt geht es auch ohne Navi, auf der Straße des Lebens sollten wir schon den Heiligen Geist um seinen Beistand und seine Wegbegleitung bitten und beten:
Komm Heiliger Geist, erleuchte die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe.
Hans-Dieter Schwilski