So sah er letztendlich aus: der „Hoffnungszaun“ in der St. Johannes Baptista Kirche. Hier waren nicht nur Wünsche für die „Nach-Corona-Zeit“ notiert, wie beispielsweise Treffen mit Familie und Freunden, Gesang im Gottesdienst, keine Maske mehr und vieles andere. Daneben waren aber auch konkrete Hoffnungen festgehalten, was man aus dem vergangenen Jahr mitnehmen möchte, z.B. die Entschleunigung, die Ruhe in den Gottesdiensten, den Blick auf das Wesentliche. Nun scheint sich die Corona- Zeit langsam dem Ende zu nähern, was auch immer „Ende“ bedeuten mag. Vergessen wir da unsere Hoffnungen wieder und verfallen doch in den alten Trott? Momentan sieht es ein wenig so aus: es geht wieder um „höher, schneller, weiter“, die Reisebüros werden überrannt, die Maskenpflicht soll sofort komplett abgeschafft werden, Treffen ohne Einschränkungen usw! Natürlich sind wir ungeduldig und sehnen uns nach Normalität zurück. Aber soll die „Normalität“ wirklich wieder genauso sein wie vor Corona? Können und sollten wir nicht jetzt Ballast abwerfen, neue Wege suchen und finden?
Wenn nicht jetzt, wann dann sollen wir Veränderung wagen in unserem Leben, in unseren Gemeinden? Sonst bleibt doch alles wieder bei dem Versuch, das Alte beizubehalten. Dann sind wir aber zum Scheitern verurteilt! Dies gilt insbesondere für unsere Gemeinden, sie werden ein anderes Gesicht haben.
Fassen wir also den Mut und das Vertrauen altbekannte Wege zu verlassen, Neues zu entdecken und zuzulassen.
Ich wünsche uns von ganzem Herzen, dass wir in dem letzten Jahr erkannt haben, was wirklich wichtig für uns persönlich und für unsere Gemeinden ist, werfen jetzt Ballast ab und wagen Neues.
Martina Rohrbeck