In diesen Tagen  jährt sich zum fünften Mal die Öffnung der deutschen Grenzen für die Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und anderswo, die in Südeuropa gestrandet waren und nicht weiter kamen. Und vor allem nicht weiter wussten. Damit jährt sich auch der inzwischen berühmte und für manche Extremisten in unserer Gesellschaft berüchtigte Satz von Angela Merkel „Wir schaffen das!“

Ja, natürlich, dachte ich damals, schaffen wir das. Wenn nicht wir, wer dann. Aber leider sahen das nicht alle so und hätten lieber die Menschen in Not an der Grenze zurückgeschickt in Armut, Elend und Krieg. Aber Gott sei Dank gab es weitaus mehr Menschen, die sich derer in Not angenommen haben – auch hier bei uns in unseren Gemeinden. Denen, die die Grenzen lieber dicht gemacht hätten und die Parolen wie „Deutschland den Deutschen“ in die Welt posaunen, denen war das ein Dorn im Auge und sie beschimpften die, die halfen, als „Gutmenschen“. Als ob es etwas Schlechtes oder Böses wäre, Menschen in Not beizustehen. Gott sei Dank haben sich die so gescholtenen nicht davon abhalten lassen, das, was sie für richtig hielten, weiterhin zu tun.

Unter anderem aufgrund der Erinnerung an das Geschehen vor fünf Jahren, aber auch, weil in vielen Ländern der Welt einem ungesunden Egoismus das Wort geredet und die Stange gehalten wird, hat die Caritas ihrer Jahreskampagne das Motto gegeben „Sei gut, Mensch!“ Das ist es, wozu alle Menschen aufgerufen sind. Besonders gilt dies für uns als Christinnen und Christen. Und darum soll es auch in den Gottesdiensten zum Caritas-Sonntag in unseren Gemeinden gehen (s. S. 5 der Gemeindenachrichten).

Ich bin froh über diese Kampagne. Ich bin froh über die vielen, die sich den letzten Jahren nicht haben abschrecken lassen durch die Uneinsichtigen und Unverbesserlichen. Ich bin froh, dass wir hier vor Ort so viel getan haben im Sinne der Kampagne und im Sinne der Menschen, die unsere Hilfe brauchen, nicht nur die Flüchtlinge aus z.B. den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt.  Ich bin froh über alle, die versuchen, anderen gut zu tun im Sinne dessen, dem wir folgen und der es uns vorgemacht hat. In diesem Sinne: „Sei gut, Mensch!“