Spirituelle Impulse

„Gehet hin in Frieden. Dank sei Gott, dem Herrn.“ So endet üblicherweise die Messe. Hinter diesem Ruf steckt eine lange Geschichte. Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil hieß es noch „Ite missa est“, was soviel bedeutet wie „Geht, ihr seid entlassen“ bzw. „Geht, ihr seid gesendet“.

Für den Ruf „Geht hin in Freiden“ gibt es viele biblische Vorbilder. Zum Beispiel „Da sagte Jesus zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden.“ (Lk 8,48)

Der Entlassruf hat vier Bedeutungen:

Frieden

Der Friede ist für uns Christen zuerst eine Gabe des Herrn. Im Gottesdienst bitten wir um diesen Frieden und schenken uns ein Zeichen des Friedens. In und mit diesem Frieden möchten wir dann die Kirche verlassen und Wege des Friedens gehen.

Dank

Wir dürfen dem Herrn danken, dass wir in der Liturgie ihn und seine Gegenwart feiern, dass wir ihn empfangen durften. Wir haben Grund zu danken.

Auftrag

Was wir im Gottesdienst gefeiert und gehört haben, kann und darf nicht wirkungslos bleiben. Wir haben einen Auftrag, eine Sendung in diese Gesellschaft, in diese Welt hinein. Unser Glaube beschränkt sich nicht auf die Zeit in der Liturgie. Dort, wo Gott uns hingestellt hat, haben wir den Auftrag, Friedensboten, dankbare Menschen, Licht der Welt zu sein.

Sendung

Der Auftrag an uns am Ende des Gottesdienstes: Jetzt geht es weiter, jetzt geht es los, die Heilige Messe, das Wort Gottes, in der Welt weiter zu leben, den gegenwärtigen Herrn, den wir empfangen haben, zu bezeugen – das ist unser Auftrag, unsere Sendung.

Hans-Dieter Schwilski